Stimmen zum Buch

"Dieses Kinderbuch ist ein Sprachrohr für all diejenigen, deren Stimmen wir nicht hören wollen, es verleiht denen ein Gesicht, die für uns unsichtbar sind – soziale Eltern und ihre Rolle in einem Kinderleben." K. Karpenko, 23.06.2023
Gesamte Leserstimme lesen:
Kurz vor dem Muttertag 2023 brachte die Autorin Sarah Braun ihr erstes Kinderbuch heraus mit dem Titel „Du bist meine Mami“. In diesem Buch beschreibt die Protagonistin Anna, wie sie ihren Alltag gemeinsam mit Sohn Julian gestaltet: Sie spielen zusammen, kuscheln, lachen, kochen, träumen… Wie Anna ihn gesund pflegt, wenn er mal krank ist, wie sie ihn tröstet, wenn er mal traurig ist, und wie sie ihren Sohn vermisst, wenn er nicht da ist. Auf den ersten Blick erscheint der Alltag ganz normal. Doch für die beiden ist er es nicht, denn Anna ist Julians nicht „echte“ Mutter, nicht seine biologische Mutter, die ihn neun Monate lang ausgetragen hatte. Sie kennen sich seit seiner Geburt, „[s]eitdem Julian denken kann“. Gleich auf den ersten Seiten wird dieser Umstand klargestellt. Und ergänzt durch: „Die beiden haben sich suuuuper lieb“. Dass sie sich lieben und eine Familie sind, wird durch das kleine Herz auf der linken Seite versinnbildlicht. Ganz besonders schön fand ich persönlich den Teil über Ähnlichkeiten, die Anna und Julian haben und wie Julian die gleichen Wörter und Ausdrücke oder gar Verhaltensweisen von Anna übernimmt. Die gleichen Merkmale beobachte ich bei meinem Sohn und bin jedes Mal entzückt, wenn ich mich in seinen Gesten und Worten wiedererkenne.
Dieses Kinderbuch richtet sich an „alle liebenden Familien“. Der Fokus liegt dabei auf „liebend“, denn hier wird eben der Alltag einer Stiefmutter und ihres Sohnes dargestellt, deren Verbindung sozialer und nicht biologischer Natur ist. Trotz all der Vielfalt, die auf den sozialen Netzwerken so gefeiert wird, sieht die Realität für Patchworkfamilien oft ganz anders aus: Soziale Eltern erfahren keine Anerkennung seitens der Behörden, auch gesellschaftlich werden sie aktiv an den Rand gedrängt und ausgegrenzt. Doch in diesem Buch wird keine Anklage gegen die Gesellschaft erhoben und über ihre rigiden Strukturen lamentiert. Dieses Kinderbuch ist ein Sprachrohr für all diejenigen, deren Stimmen wir nicht hören wollen, es verleiht denen ein Gesicht, die für uns unsichtbar sind – soziale Eltern und ihre Rolle in einem Kinderleben.
Ein Buch, das zeigt, dass es keine Schwangerschaft braucht, um eine echte Mutter zu sein. W. B. 10.06.2023
Gesamte Leserstimme lesen:
 Unser Sohn wollte meine Frau ursprünglich Mama nennen. Das wurde ihm verboten. Vor einer Weile sagte er dann "Weißt Du, ich kann dich ja Mami nennen, weil Mama mag nicht, dass ich sie Mami nenne. Du bist meine Mami!" - Du bist meine Mami, das ist nun der Titel des Kinderbuchs, dass meine Frau mit unserem Sohn geschrieben hat. Ein Buch, das zeigt, dass es keine Schwangerschaft braucht, um eine echte Mutter zu sein.